Chronische Müdigkeit ist ein schwer greifbares Symptom bzw. oftmals ein Symptomkomplex. Die Ursachen finden sich in den unterschiedlichsten Bereichen der Medizin. Zurückliegende Virusinfektionen (Long-Covid, Pfeiffersches Drüsenfieber bzw. EBV, Hepatitis-Infektionen u.a.), chronische Entzündungen, chronische Stressreaktionen, Nährstoffmangel und Auto-immunerkrankungen sind nur einige Gründe für eine chronische Müdigkeit, die sich bis hin zum „Chronic Fatigue Syndrom“ ausprägen kann.
Im kassenärztlichen Praxisalltag fehlt oft die Zeit, eingehend nach Ursachen zu suchen und Therapieansätze zu finden. Und nicht immer lässt sich die Ursache beheben. Ziel sollte es in jedem Fall sein, die Symptome abzumildern und dadurch mehr Lebensqualität zu gewinnen.
Dauer-Stressformen:
Krankheiten
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infektionsbedingt ( EBV, Hepatitis, Long-Covid, HIV)
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autoimmun (MS, Hashimoto, Morbus Crohn, etc.)
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onkologische Erkrankungen (Mamma-CA, Darmkrebs,...)
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therapiebedingt/Medikamente (Chemotherapie, Immunsuppression, Strahlentherapie, Antibiotika)
Beruf & Familie
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Stress am Arbeitsplatz, Mobbing, hoher Anforderungsdruck
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Erkrankungen von Familienmitgliedern
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finanzielle Probleme
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fehlende Erholung, Ressourcen
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Trennungen, Verlust
Lebensstil
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Rauchen
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hoher Alkoholkonsum
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stark verarbeitete und nährstoffarme Lebensmittel
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Bewegungsmangel
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Übertraining
Stress ist in der heutigen Zeit allgegenwärtig. Kurzfristige Stresssituationen können sogar positive Auswirkungen auf den Körper haben und sind eine natürliche Reaktion auf Umweltreize und Belastungssituationen. Langfristig kann dies zu mehr Ausgeglichenheit und Leistungsfähigkeit führen. Wenn es jedoch zu Dauerstress kommt, durch Job, Krankheit (Infektionen, Krebserkrankungen, Autoimmunerkrankungen) oder familiäre Belastungen, dann manifestieren sich die Folgen negativ in den unterschiedlichen Organsystemen. Ein dauerhaft hoher Spiegel an Stresshormonen kann folgende Auswirkungen haben:
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Gewichtsprobleme und Heißhunger
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Verdauungsstörungen
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Rückenschmerzen
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Schlafstörungen
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Nebenniereninsuffizienz
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Depressionen
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allgemeiner Leistungsabfall
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Infektionen
Wenn die Schlafqualität stressbedingt schlechter wird steigt die Anfälligkeit für Krankheiten. Dem Körper wird sowohl tagsüber als auch nachts die Möglichkeit zur Regeneration genommen, eine frühe Zellalterung, physische und psychische Belastungssymptome entwickeln sich. Gleichzeitig hat der Körper einen enormen Verbrauch an Nährstoffen und Mineralien.
Hier ist es wichtig nicht die Symptome auszuschalten, sondern an die Ursache zu gehen, um sich aus dem Kreislauf aus Stress - Körperreaktion - Folgeerkrankungen herauszubewegen sowie entstandene Defizite auszugleichen.
In meiner Praxis entwickeln wir ein Therapiekonzept basierend auf Anamnesegespräch und Labordiagnostik (Cortisol und weitere Stressmarker), um gesundheitlichen Risiken entgegen zu wirken, Stressoren zu identifizieren und abzumildern sowie Nährstoffdefizite zu erkennen.