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Übergewicht

Übergewicht sollte als Symptom verstanden werden, dem ein Krankheitskomplex verschiedener Körpersysteme folgt

Die Diagnose und erfolgreiche Behandlung der Ursachen erfordert Teamarbeit von Arzt und Betroffenen...

grüne Güte

Viele Patienten mit Übergewicht holen sich erst professionelle Hilfe, wenn bereits zahlreiche Diät- Methoden erfolglos versucht wurden. Ursachen gibt es viele und nicht selten beeinflussen sie sich gegenseitig. Daher ist wichtig abzuklären aus welcher Richtung das Problem kommt. Die Einnahme von Medikamenten, hormonelle Defizite einschließlich Schilddrüsen-Dysfunktionen, eine gestörte Darmflora – all das sind mögliche Gründe und sollten ärztlich abgeklärt werden.

Auch Mangelernährung und Übergewicht schließen sich nicht gegenseitig aus. Im Gegenteil – viele Menschen, die mit Übergewicht oder Adipositas zu kämpfen haben, zeigen eine ausgeprägte Mangelernährung. Problematisch wird es vor allem dann, wenn das Fehlen von wichtigen Nährstoffen den Verlust der Kilos zusätzlich erschwert. Im schlimmsten Fall verhindert ein Nährstoff-Defizit die Gewichtsabnahme durch Heißhunger-Attacken und verminderte Schlafqualität. Das endet letztlich in einem Teufelskreis aus Resignation, weiterer Aufnahme von hochkalorischer Nahrung, Antriebslosigkeit und einem ständigen schlechten Gewissen.  

Leider wird in Arztpraxen viel zu häufig nur das Gewicht in den Fokus gerückt: es soll eine rasche Gewichtsabnahme erreicht werden. Die Versorgung mit essenziellen Nährstoffen und Spurenelementen wird jedoch selten berücksichtigt. Häufig kommt der Punkt, an dem die Waage still- steht und Erfolgserlebnisse ausbleiben oder sich der JoJo-Effekt einstellt. Aber nicht nur das – durch die zusätzliche Körpermasse bleibt ein Muskelschwund oftmals unentdeckt. Ohne muskuläre Stabilität erzeugt das Übergewicht enorme Beanspruchung von Gelenken. Folge sind Arthrose, Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Weitere gesundheitliche Risiken sind insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßverschlüsse, Diabetes Typ 2 sowie auch psychische Erkrankungen (Depressionen). Dieses Wissen setzt viele Betroffene zusätzlich unter Druck, besonders wenn sich der Erfolg häufig praktizierter Crash-Diäten nicht zügig einstellt.

Zurück in ein gesundes Wohlfühlgewicht, nachhaltig und dauerhaft ganz ohne Diät-Mentalität. Das erfordert ein multimodales Konzept aus folgenden Bereichen, um alte Verhaltens- und Denkmuster abzulegen:

  • ernährungsmedizinische Betreuung

  • Diagnostik von Nährstoffdefiziten

  • ein alltagsgeeignetes Bewegungskonzept (1)

  • Schlafhygiene und Stressmanagement (2)

  • professionelle Beratung zu verhaltensändernden Maßnahmen und deren Umsetzung

Mithilfe einer exakten Körperanalyse durch eine BIA-Messung, lassen sich Muskelanteil, Körperfettanteil und Körperwasser beurteilen. Ein stagnierendes Gewicht kann aus einem Verlust von Fettmasse und gleichzeitigen Gewinn an Muskelmasse resultieren. Durch die Analyse kann so eine Veränderung sichtbar gemacht werden, die auf einer normalen Waage nicht erkennbar ist. Fortschritte werden präzise dargestellt und haben einen erheblichen Effekt auf die Motivation zu Veränderungen.

Gerade in der ersten Phase sollte eine enge Zusammenarbeit angestrebt werden, um die Motivation nach ersten Erfolgen zu festigen und neue Denk- und Handlungsroutinen im Alltag zu fördern. Dieses Konzept wird so gestaltet, dass es sich mit Job und Familie problemlosvereinbaren lässt.

(1) Bewegungsmedizin

Inzwischen zeigt sich die Effektivität von Bewegung in der Prävention und Behandlung chronischer Krankheiten mit höchster Evidenz in zahlreichen Studien. 

Dazu müssen wir keine sportlichen Höchstleistungen vollbringen. Jede Bewegung, die wir durch die Arbeit unserer Muskeln hervorbringen zählt. Darunter fallen bereits moderates Wandern und Alltagsaktivitäten wie Gehen, Treppensteigen, Radfahren, Gartenarbeit und der Hausputz. Gerade diese Art von Gesundheitssport hält jung und verlängert das Leben.

Fit und aktiv zu sein kann die allgemeine Sterblichkeit sowie für Tod durch Herz- und Gefäßkrankheiten um bis zu 50% verringern. Tägliche körperliche Aktivität ist verbunden mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Gedächtnisschwund, Depression, Typ-2-Diabetes, Fettleibigkeit - und sie verlängert das Leben. Das Risiko für Brust- und Darmkrebs wird ebenfalls gesenkt.

(2) Schlafhygiene

Schlaf ist die „Tätigkeit“, die unserem Körper ermöglicht Reparaturmechanismen in Gang zu setzen. In dieser Phase der Ruhe kann das Immunsystem nach potentiellen Krankheitserregern suchen, so wie entartete Zellen identifizieren und effektiv zerstören. Es findet permanent Regeneration statt. Außerdem kann Schlaf dafür sorgen, dass Fettzellen mobilisiert werden, und man so dass ein oder andere überschüssige Kilogramm verliert. Zudem senkt ein guter Schlaf für einen erniedrigten Cortisonspiegel, was sich ebenfalls positiv auf unser Gewicht, aber auch auf unsere Leistungsfähigkeit auswirkt.

Schlaf ist jedoch nicht gleich Schlaf, daher der Begriff Schlafhygiene. Wie erholsam und effektiv Schlaf wirklich ist, hängt unter anderem von unserer Ernährung und unseren Tätigkeiten/sportlichen Aktivitäten tagsüber ab. Daher ist die gute Nachricht, dass jeder zu einem guten Schlaf kommen kann, mit den ein oder anderen Lebensstil-Veränderungen.

Gerne besprechen wir Details in einem Erstgespräch.

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